Niederhorbach, 2022
Liebe Horbacherinnen und Horbacher
und Ihr alle, die Ihr unserem Dorf freundschaftlich verbunden seid.
Wieder geht ein Jahr zu Ende. Weit weniger friedlich, als es zur Adventszeit zu wünschen wäre und in vielerlei Hinsicht unsicherer, als es uns lieb sein kann. Und dennoch: Was sind wir doch privilegiert, hier in Horbach leben zu dürfen, wo wir es uns auch in diesem Jahr gut gehen lassen konnten. Wir möchten auf ein paar Ereignisse zurück blicken, die wir gemeinsam erleben, feiern, meistern konnten.
Es war ein weiteres Jahr der Dauerbaustelle Glasfaser: Streckenweise lagen auch unsere Nerven so blank wie ungespleißte Glasfaser-Enden. Doch nun sehen wir bald Licht am Ende des Tunnels, bzw. Grabens. Konkrete Versprechen, so haben wir das über die Jahre lernen müssen, werden an dieser Stelle aber keinesfalls abgegeben!
2022, das Jubiläumsjahr unserer Partnerschaft mit Gottesheim: Seit 1992 besteht die Jumélage zwischen Niederhorbach und unseren Elsässer Freunden. Wir haben gleich zwei Mal gefeiert, mal drüben, mal hüben. In beiden Fällen haben wir die freundschaftliche Verbindung genossen und hinreichend begossen. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre der Verbundenheit und wünschen uns, dass diese auch in der nächsten Generation entdeckt und weitergelebt wird. Allen sei gedankt, die uns geholfen haben, den Feiertag in Horbach so richtig rund zu organisieren und zu gestalten: Dem Küchenteam für das feine Essen und die Versorgung, der Jazz-Combo und allen Organisatoren, Männer wie Frauen.
Endlich ist die Fassade der Bürgerstube saniert! Ein lange offen gebliebener Bauabschnitt in der Neugestaltung des Ortszentrums konnte endlich abgeschlossen werden. Nicht zuletzt dank einer überaus großzügigen Spende des Gesangvereins. Dafür nochmals unseren allerfeinsten Dank! Jetzt gilt es, im Innenbereich noch den Jugendraum und die Lagerräume für die Vereine herzurichten. Danke an alle, die sich hier bereits eingebracht haben: Im Sanitärbereich, bei den Fußböden, an Wänden und Decken, als Geld- und Sachspender.
Auch unsere geliebte Kirche erfährt derzeit liebevolle Zuwendung: Die Kirchengemeinde muss dafür einen stattlichen Betrag für eine dringend nötige Renovierung aufwenden. Gerne weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass nicht nur tatkräftige Mithilfe, sondern gerne auch Spenden für das Projekt angenommen werden. Damit unser Gotteshaus bald wieder in neuem Glanz erstrahlt. Die Tauben müssen jetzt allerdings draußen bleiben.
Nach zwei Jahren der Pandemie kehrte nun endlich auch das Leben ins FestSpielHaus zurück: Wir konnten die Räume wieder einige Male für Hochzeiten und Familienfeiern vermieten, aber auch für Veranstaltungen “fürs Dorf” nutzen: Für die Theater-Spielsaison, Kinoabende, Kaffee- und Kuchensonntag, den Mittagstisch für Senioren, der sehr gut angenommen wurde und jüngst am Hobby und Kunst-Wochenende, welches die Adventszeit in Horbach stimmungsvoll eröffnete! Wir hoffen künftig auf einige Konzertabende und viele gesellige Gelegenheiten, unser Dorf-Wohnzimmer gemeinsam und öfter zu nutzen.
Gefeiert wurde endlich auch wieder unsere Weinkerwe. Sie war kurz, aber erfolgreich. Unser Kulturverein Läbdaach in Horbach hofft im kommenden Jahr auf Eure rege Mithilfe, dann kann vielleicht auch wieder ausgiebiger und länger gefeiert werden. Ein Novum und sehr stimmungsvoll war auch der Cocktailabend beim “Lumbekores” im Juli. An einem wunderschönem Platz sahen wir bei Gin Tonic die Sonne untergehen – es war fast wie im Urlaub. Wir sind massiv stolz auf unseren Lumbekores: Die Jugend wird erwachsen, Ideen und Stimmung bleiben jung! Auch das nun fast schon traditionelle Oktoberfest unter strahlender Sonne war wieder ein Genuss.
Natürlich hat das Dorfleben nicht nur Sonnenseiten. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür stellt die Diskussion um ein Neubaugebiet dar. Kein Dorf, welches bei diesem Stichwort unerschüttert bleibt. Unsere Ratsarbeit ist da gewiss nicht leicht. Wir bemühen uns um Verständnis für Einzelfälle und haben andererseits Entscheidungen im Sinne der Allgemeinheit zu treffen und dabei geltende Gesetze anzuwenden, die wir uns nicht immer so aussuchen würden, wie sie nunmal sind. Wir hoffen weiterhin auf einen fairen und offenen Umgang, auch wenn die Meinungen verschieden und umstritten sind.
Es freut uns, wenn unser Dorf sich durch den Zuzug von Familien verjüngt, denn unsere Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder. Wir haben gemeinsam viel getan, um Niederhorbach attraktiv und zukunftsfähig zu machen. Schön, wenn unser Dorf auch künftig mit Leben erfüllt ist. In diesem Sinne allen Neubürgerinnen und Neubürgern ein herzliches Willkommen in Niederhorbach.
Ein großes Dankeschön an alle Mitbürger und Mitbürgerinnen, die sich in und für Horbach engagieren. Denn “Gemää” sind nicht nur acht Räte und ein Bürgermeister, sondern wir alle. Schön, dass es diese stillen, freundlichen Helferinnen und Helfer gibt, die sich nach ihren Fähigkeiten einbringen und ehrenamtliche Verantwortung übernehmen, auch ohne AmtsträgerIn zu sein. Danke in diesem Sinne an alle Blumenpfleger, Bäumegießer, Wegesauberhalter, Bäumeschneider, Mülleinsammler, Technikreparierer, Chefköche, Küchenhelfer, Weihnachtsdekorierer. Männlein wie Weiblein!
Apropos Weihnachtsdekoration: Allerorten, so auch bei uns wurde diskutiert, ob Weihnachtsbeleuchtung sein müsse in diesjähriger Zeit. Ja, muss, finden wir. Denn unser Schmuck braucht einerseits sehr wenig Strom und erzeugt damit andererseits neben festlichem Licht auch ein gutes Maß wohliger Herzenswärme. Deshalb finden wir die Energie sehr gut investiert. Schön natürlich auch, dass in diesem Jahr wieder unser Adventsfensterkalender stattfindet. An 14 Abenden gelten die hinreichend bekannten Spielregeln ab 18 Uhr! Danke den Organisatorinnen und allen Gastgebern.
Noch eine Nachricht aus dem Dorfarchiv im Zinkhohlweg: Unser unermüdlicher Dorfchroniker ist mit der Arbeit weit fortgeschritten und die Finanzierung der Chronik steht inzwischen auf festen Füßen. Danke für sehr viel Einsatz und Fleiß, die Vergangenheit Niederhorbachs für die Zukunft zu sichern und allen Geldgebern und Spendern, die dies ermöglichen.
Die Vergangenheit auch Niederhorbachs ist alljährlich auch Thema beim Volkstrauertag. Leider ist die Gedenkfeier der Ortsgemeinde zusammen mit der Kirchengemeinde auf dem Friedhof in den letzten Jahren immer spärlicher besucht worden. Wir möchten sie Euch, gerade in Kriegszeiten wie diesen, nochmals ans Herz legen, denn jedes Zeichen, das für den Frieden gesetzt werden kann, sollte auch gesetzt werden. Auch im Kleinen.
Danke an unsere Gemeinderäte, für die das Jahr 2022 gewiss keines der leichten Ratsarbeit war. Danke unseren Gemeindearbeitern, die beeindruckend viele Arbeiten in einem sehr limitierten Zeitrahmen wegschaffen. Und auch an unsere fleißigen Aushilfen, die im FestSpielHaus für Sauberkeit, eine gute Organisation und reibungsarme Vermietungen sorgen.
Liebe Horbacherinnen und Horbacher, wir wünschen Euch allen ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest und im kommenden Jahr 2023 vor allem Gesundheit. Hoffen wir gemeinsam auf mehr Frieden in der Welt. Und lasst uns weiterhin und umso mehr schätzen, wie gut wir in unserem Dorf doch leben dürfen. Mit den besten Wünschen, Euer, Ihr
Ortsbürgermeister Ralf Lorenz, zusammen mit dem Gemeinderat Niederhorbach.